Sturm auf die Stasi

Der Sturm auf die Stasi - das ist in der Erinnerung vor allem die Erstürmung der Hauptzentrale der Staatssicherheit in der Berliner Normannenstraße im Januar 1990. Doch bereits Wochen vorher wurden die ersten Bezirksverwaltungen besetzt.

 

Am 04. Dezember jährt sich der Sturm auf die ersten Stasi-Zentralen, in Erfurt, Leipzig und Rostock. Bis heute streiten Historiker darüber, was als Auslöser für die Aktionen gesehen werden kann. In Erfurt waren es "rauchende Schornsteine, Ascheteilchen in der Luft und Medienberichte darüber, dass die Stasi in großem Umfang Unterlagen verbrannte" so ein Bericht des mdr.  Anders als am 15. Januar in Berlin begann die Besetzung in Erfurt nicht als Großdemonstration hunderter Menschen. Ganze 5 Frauen begaben sich am Morgen des 4.Dezember 1989 auf den Weg, unter Ihnen die Erfurter Künstlerin und Frauenrechtlerin Gabriele Stötzer. Ein Akt von Zivilcourage, denn sie hatte 1976 genau in diesem Gebäude in Stasi-Haft gesessen.

Kein Stasi-Täter sollte sich sicher fühlen!

Die Besetzungen vom 04. Dezember 1989 gelten als der Auftakt für die Akteneinsicht. Was wäre geschehen, wenn weitere Monate verstrichen wären, wenn alle Akten hätten vernichtet werden können? Dazu ist es nicht gekommen, dank der frühen Besetzungen. Zahlreiche Akten wurden dennoch vernichtet, manche dauerhaft, viele aber nicht. Noch lagern tausende Säcke voller Papierschnipsel in der Stasi-Unterlagenbehörde. Doch das vom Fraunhofer-Institut entwickelte Verfahren epuzzler - auch als Schnipselmaschine bezeichnet - kann endlich erste Erfolge vorweisen. Mit diesem Verfahren können Akten vollautomatisch rekonstruiert werden. Damit wäre eine Rekonstruktion aller Akten innerhalb von 2-3 Jahren realisierbar. Der dafür notwendige Hochleistungsscanner - momentan muss noch manuell gescannt werden - wird momentan entwickelt. 


Eine Dokumentation dazu gibt es bei Klick auf das Bild.