Stasi-Gefängnis Kaßberg (Chemnitz) wird Gedenkort

Grafik Es war das größte Stasi-Gefängnis der DDR: Die Untersuchungshaftantsalt der Stasi im Chemnitzer Stadtteil Kaßberg diente als zentrale Drehscheibe für den Häftlingsfreikauf

politischer Gefangener in die Bundesrepublik. Im Volksmund als "Vogelkäfig" bezeichnet - in Anspielung auf Rechtanwalt Wolfgang Vogel, der die Freikäufe im Auftrag der DDR abwickelt - steht dieses Gefängnis in besonderem Maße für die Verlogenheit des DDR-Regimes. 

 

Zwischen 1964 und 1989 verkaufte die DDR 33.755 politische Häftlinge für insgesamt etwa 3,5 Milliarden DM, oder sie tauschte "Ware gegen Ware". Diese besondere Art von Handel war auch der Grund dafür, weshalb die Wahl eines Abschiebegefängnisses auf Karl-Marx-Stadt viel: Von hier aus war der Transportweg günstig, da die meisten freigekauften Häftlinge über den Grenzübergang Wartha/Herleshausen in das Notaufnahmelager Gießen gefahren wurden.

 

Nachdem sich erst 2012 ein Ausschuss des sächsischen Landtags dagegen ausgesprochen hatte wurde nun die Einrichtung einer Gedenkstätte auf dem Kaßberg beschlossen. Auch wenn dafür noch kein fester Termin genannt wurde: Eine Informationstafel wurde am 17. Juni bereits enthüllt. Weite Informationen finden sich auf der Seite des Vereins Lern und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e.V. Kaßberg-Gefängnis e.V. Der Verein ist auch auf Facebook präsent.

 

Eine sehr sehenswerte Dokumentation des MDR zur Geschichte des Gefängnisses findet Ihr hier: